Hüttentour von Dammahütte SAC nach Albert-Heim-Hütte SAC via Lochberglücke


Mehrtägige Wanderung

Etappe 5

 

Link zu Etappe 4 & Etappe 6

25. August 2019



Inhalt

  1. Allgemeine Informationen
  2. Anfahrt
  3. Beschrieb Wanderung
  4. Übernachtung
  5. Ausrüstung
  6. Empfehlungen / Voraussetzungen
  7. Fazit und Alternativen (Tourenvarianten, Eintagestour)

Allgemeine Informationen

Tourdaten

Total Distanz: ~ 10,1 km

Total Aufstieg: ~ 1125 m

Total Abstieg: ~ 1015 m

Reine Marschzeit: ~ 5:30 Std.

Höchster Punkt: Lochberglücke (2813 m.ü.M)

Tiefster Punkt: Älprigenplangge (1925 m.ü.M)

Schwierigkeitsstufe Wanderung: T4


Zusatzinfo

Pro / Special:

  • Panorama und Blick auf Gletscher
  • Seen und Bäche
  • Steinböcke
  • Bergkristalle

Karte mit GPS-Track (hinterlegt)

Höhenprofil Wanderung


Ich habe unseren gewanderten GPS-Track auf Google Maps hochgeladen. Wenn du auf den oben dargestellten Kartenausschnitt  klickst, wirst du direkt auf Google weitergeleitet, kannst dort links oben die drei Punkte anklicken und dann unsere Tracks unter "KML herunterladen" downloaden.

Anfahrt

 

Durch die Übernachtung in der Dammahütte entfällt die Anfahrt.

 

Bei einer Eintagestour (siehe auch unter "Fazit und Alternativen") ist die Anfahrt mit dem Bus Nr. 411 ab Göschenen nach Göscheneralp Dammagletscher möglich.

Wanderung

Von Dammahütte auf Lochberglücke

Nach einem herrlichen Sonnenaufgang und einem guten Frühstück sind wir in Richtung Lochberglücke aufgebrochen. Der Bergwanderweg von der Dammahütte führt mit tollem Blick auf den Dammagletscher relativ steil abwärts bis zur Wegverzweigung Dammastäfeli. Dort muss man sich entscheiden, ob man den Weg links via Dammafad nehmen möchte, oder rechts den Panoramaweg bis Dammaboden. Wir haben uns für den Panoramaweg entschieden, welcher vorbei führt an den vielzähligen Zuflüssen in die Dammareuss und - wie es der Name der Weges bereits erahnen lässt - eine tolle Sicht auf das Dammareusstal, das umliegende Bergpanorama und den Dammagletscher bietet.

Am Dammaboden angekommen, überquert man die Dammareuss über eine schmale Brücke und geht alles mehr oder weniger eben der Höhenlinie folgend vorbei zwischen den Planggen und dem Göscheneralpsee bis Älprigenplangge. Nun zweigt der weiss-blau-weisse Alpinwanderweg in Richtung Lochberglücke rechts vom Weg ab, noch bevor man den Älprigenbach überquert. Der Weg führt die ersten 500 Höhenmeter zuerst über Grasflächen und bei zunehmender Steilheit weiter über Steine und Felsplatten. Am Älprigersee angelangt wird es wieder flacher und man befindet sich in einer wunderschönen Landschaft, welche mich mit ihren Farben verzaubert hat. Das saftige Grün und Rosa der vereinzelten Pflanzen, das satte Türkis des Älprigersees, das helle Grau der Steine, das Weiss der Schneefelder und das Blau des Himmels erzeugte ein wunderschönes Zusammenspiel.

Nach dem Älprigersee geht es weiter steigend über Steinblöcke und Schneefelder hoch bis zur Lochberglücke. Auf dem Weg gibt es immer wieder schöne Kristalle.

Von der Lochberglücke aus sieht man in das Lochbergtal und auf der anderen Seite des Tales kann man auch bereits die Albert-Heim-Hütte erkennen.

 

Von Lochberglücke nach Albert-Heim-Hütte

Von der Lochberglücke geht es dann runter in Richtung Saas. Beim Abstieg hatten wir das Glück eine Steinbockfamilie anzutreffen, welche es sich gerade auf einem Fels in unmittelbarer Nähe des Wanderweges gemütlich gemacht hat.

In Saas führt der Wanderweg durch eine Ebene mit vielen Bächen, kleinen Seen und Wasserfällen und lädt zum Verweilen und Füssebaden ein. Danach geht es weiter um den Sunnig Berg hoch zur Albert-Heim-Hütte.

 

Übernachtung

 

Die Nacht haben wir in der Albert-Heim-Hütte SAC verbracht. Die Hütte befindet sich auf 2542 m.ü.M. Die Hütte wurde erst kürzlich saniert und erweitert und im Frühling 2019 eingeweiht. Die Hütte verfügt über etliche Zimmer in unterschiedlichen Grössen und Anzahl Schlafplätzen, einem unterteilten Speiseraum mit anschliessender grosser Terrasse, Bio-WCs und Dusche (gegen Geld).

Durch den erst gerade kürzlich abgeschlossenen Bau und die wenige Dekoration wirkte die Hütte auf mich noch sehr "kühl" und wenig heimelig. Die Hütte ist sehr modern und gross und kam mir eher vor wie eine Jugendherberge als wie eine gemütliche SAC Hütte. Auch die Hüttenwarte und Helfer schienen mir nicht ganz so freundlich und gelassen, wie ich es von anderen Hütten her kenne. Kulinarisch wird man jedoch verwöhnt, da man von einem ausgebildeten Koch verköstigt wird.

 

Ausrüstung

 

Für die Tour kannst du die übliche Ausrüstung für Wandertouren mitnehmen. Wenn du nicht sicher bist, was du alles einpacken solltest, kannst du hier nachschauen.

 

Für Wanderungen im alpinen Bereich empfehle ich feste (und wenn möglich wasserdichte) Wanderschuhe sowie Wanderstöcke. Zudem lohnt es sich auf dieser Wanderung einen Feldstecher dabei zuhaben, da man mit etwas Glück Steinböcke und Murmeltiere beobachten kann.

 

Wenn du vorhast in der SAC Hütte zu übernachten, empfiehlt sich zusätzlich folgendes mitzubringen:

 

  • Seidenschlafsack / Hüttenschlafsack (kann bei Bedarf auch in der Hütte gekauft werden)
  • persönliche Hygieneartikel (Kulturbeutel) und Medikamente
  • eventuell ein kleines Handtuch, um sich zu waschen (gibt auch Duschen)
  • eventuell Ersatzakkus für Kamera und GPS
  • Wechselwäsche
  • Oropax (hilft effektiv bei schnarchenden Zimmergenossen :))

Empfehlungen / Voraussetzungen

 

Voraussetzung für die Alpinwanderung sind eine gute körperliche Verfassung, genügend Ausdauer, Trittsicherheit, Schwindelfreiheit, Bergtüchtigkeit, Orientierungsvermögen, sowie die Fähigkeit der Geländebeurteilung.

 

Fazit und Alternativen

 

Die Wanderung und sehr abwechslungsreich und bietet tolle Blicke auf den Dammagletscher, den Göscheneralpsee und den Tiefengletscher. Von der Dammahütte aus würde ich den Panoramaweg empfehlen, da die Landschaft entlang der Bäche und am Fusse des Dammagletscher sehr ansprechend ist.

Auch wenn der Aufstieg auf die Lochberglücke zeitweise etwas anstrengend ist, ist die Wanderung sehr lohnenswert! Die Landschaft um den Älrigensee und die kleinen Wasserfälle und Bäche um Saas sind wunderschön. Und mit etwas Glück läuft einem auch noch ein Steinbock über den Weg :)

Durch das der Wanderweg nie sehr exponiert ist und es auch keine Stellen mit zusätzlichen Sicherungen gibt, ist die Wanderung gut machbar und technisch nicht so anspruchsvoll wie die anderen Etappen zuvor.

 

Alternative Eintagestour:

  • Wer eine Eintagestour vorzieht kann beispielsweise mit dem Postauto bis Göscheneralp Dammagletscher fahren und dort entlang dem Damm bis zur Älprigenplangge gehen. Von dort dann auf dem weiss-blau-weissen Alpinwanderweg hoch zur Lochberglücke, und dann entweder via Albert-Heim-Hütte nach Tiefenbach (ca. 10km, 1200 Hm, 5:30 std) oder von Saas via Lochberg nach Realp (ca. 12km, 1050 Hm, 5:30 Std).

Mehrtagestour:

  • Wir haben die Wanderung als Sechstagestour gemacht. Den Beitrag zur Etappe 4 (Bergseehütte - Chelenalphütte - Klettersteig Dammahütte - Dammahütte) findest du hier und der Beitrag zur Etappe 6 (Albert-Heim-Hütte - Nepali Highway - Sidelenhütte - Furkapass) findest du hier.

Und denk immer daran:

Bewege dich stets bewusst und respektvoll in der Natur und schütze die Flora und Fauna.

Mehr dazu findest du hier.


Kommentare: 4
  • #4

    Noemi von laufend unterwegs (Samstag, 13 April 2024 17:57)

    Hallo Hriday

    Ich kann leider nur schwer einschätzen, ob diese Tour für einen Hund geeigent ist. Um die Lochberglücke ist das Gelände ziemlich blockig (viele Felsplatten und Steine). Ich weiss nicht, ob das für einen Hund einfach zu bewältigen ist.

    Sorry, dass ich dir nicht mehr Auskunft geben kann.

    Beste Grüsse und viel Spass
    Noemi vom laufend unterwegs

  • #3

    Hriday (Samstag, 13 April 2024 00:00)

    Hallo Noemi,

    Vielen Dank für die Details und die Fotos, ich wollte Sie um Ihre Meinung bitten, ob ein Hund diesen Weg von der Albert-Heim-Hütte bis zum Goschneralpsee bewältigen könnte

    Der Hund ist in guter körperlicher Verfassung und ich bin ein erfahrener Wanderer (T3+), aber dies wird meine erste T4-Passage sein.

    Wir planen, die Wanderung im August zu machen, daher gehe ich davon aus, dass es zu diesem Zeitpunkt keine Schneefelder geben wird.

    Vielen Dank und Entschuldigung für mein Deutsch (ich verwende einen Französisch-Deutsch-Übersetzer)

  • #2

    nNoemi von laufend unterwegs (Dienstag, 18 Juli 2023 14:54)

    Hallo Helena

    Ob und wie viel vom Gletscher noch übrig ist, kann ich dir leider nicht sagen. Als wir die Tour gemacht haben, waren noch einige Schneefelder vorhanden, welche den Aufstieg vermutlich auch etwas vereinfacht haben. Ansonsten ist es in der letzten Passage vor dem Lochberglücke sehr blockig und teilweise unwegsam, jedoch aus meiner Sicht für etwas geübte Wanderer gut machbar. Ein Pickel finde ich auf einer alpinen Wanderung immer empfehlenswert, da man nie genau weiss, welches Gelände man antrifft und der Pickel bei Schneefeldern ganz nützlich sein kann (für Tritte).
    Ich persönlich fand die Tour (zum Zeitpunkt, als wir die begingen) für eine T4-Tour nicht besonders anspruchsvoll und vor allem landschaftlich wunderschön.

    Ich hoffe, ich konnte dir damit helfen.
    Liebe Grüsse und viel Spass beim Wandern
    Noemi von Laufend unterwegs

  • #1

    Helena Zimmermann (Montag, 17 Juli 2023 11:46)

    Vielen Dank für die gute Beschreibung. Ich habe noch eine Frage zur Schwierigkeit betr. Lochberglücke.
    1. Du sprichst von Schneefeldern.
    Frage 1: Gibt es keine Gletscherpassagen, z.B. direkt unter der Lochberglücke auf ca. 2800 müM?
    Frage 2: Braucht es einen Pickel?
    2. Gemäss Wanderkarte map.geo.admin scheint mir der Weg vom Göschenersee hoch zur Lochberglücke nicht speziell gefährlich. Warum ist er trotzdem blau-weiss markiert und nicht rot-weiss? Etwa weil der beste Weg ab und zu selbst gefunden werden muss?

    In der Regel wandere ich nur auf rot-weissen Wegen, also T3, insbesondere wenn ich allein unterwegs bin. Ich bin aber oft schon T4 gelaufen, obwohl dies nicht so markiert war auf den Karten. So finde ich den Geisspass, vom Panixerpass über die Gavirolas, Kistenpass zur Muttseehütte, zum Giridone über Palagnedra, Bocchetta del Fornale etc.
    Vielen Dank
    Helena