Total Distanz: ~ 16,8 km
Total Aufstieg: ~ 1175 m
Total Abstieg: ~ 2005 m
Reine Marschzeit: ~ 7:00 Std.
Höchster Punkt: Cima dell Uomo (2390 m.ü.M)
Tiefster Punkt: Vogorno (460 m.ü.M)
Schwierigkeitsstufe Wanderung: T3 / T4
Pro / Specials:
Ich habe unseren gewanderten GPS-Track auf Google Maps hochgeladen. Wenn du auf den oben dargestellten Kartenausschnitt klickst, wirst du direkt auf Google weitergeleitet, kannst dort links oben die drei Punkte anklicken und dann unsere Tracks unter "KML herunterladen" downloaden.
Die Anfahrt erfolgt mit dem Bus Nr. 2 oder Nr. 311 bis nach Monte Carasso (Urènn/Funivia). Danach folgt ein kurzer Fussmarsch (ca. 250 Meter) bis zur Seilbahnstation Monte Carasso.
Dort nimmt man die kleine Gondel (max. 8 Pers.) bis nach Mornera. Das Ticket muss man direkt vor Ort lösen.
ACHTUNG: Die Betriebszeit der Gondel ist zwischen 7:30 - 17:00 Uhr, jedoch ist der Schalter erst ab 9:00 Uhr bedient. Es hat zwar vor Ort Billetteautomaten, womit man ein Ticket lösen kann, jedoch ohne Vergünstigungen! Da heisst, wer ein Ticino Ticket hat oder ein GA muss bis 9:00 Uhr warten, falls eine Vergünstigung gewünscht wird. Was ich zudem nicht verstehe ist, dass es bei den Tarifen nur Berg-/Talfahrt gibt oder nur Talfahrt. Nur Bergfahrt wird nicht angeboten.
In Mornera angekommen geht es zunächst schattig durch den Wald, vorbei an einem kleinen See und dann weiter bis zur Waldgrenze auf etwa 1630 m.ü.M. Von hier kann man südlich bereits in die Magadino-Ebene schauen. Nun geht es weiter durch spärlich bewaldetes Gebiet über den Grat des Cima della Pianca, vorbei an blühenden Alpenrosen. Von hier sieht man auch ins schöne Bedretto-Tal, wo sich der Ticino sanft durch die Ebene schlängelt.
Es geht weiter über Wiesen und über natürliche Steinstufen bis zur Capanna Albagno und etwas weiter oben zur Alpe Albagno. Von hier kann man einen Teil des Lago di Lugano sehen. Die Baumgrenze ist erreicht und nun wird das Gelände fortlaufend steiniger und steiler. Vor dem Pass Bocchetta d' Erbea legen wir einen kurzen Stopp ein und geniessen die Aussicht in die Magadino-Ebene, die Berge und den Lago di Lugano. Dann geht es weiter über den Pass in die Nordflanke des Cima d'Erbea. Ab Bocchetta d'Erbea würde ich die Wanderung mit der Skala T4 bewerten, denn ab jetzt ist es sehr felsig, teilweise weglos und es gibt ein paar einfache Kletterstellen. Über den Pass gekommen, hat uns auch ein grösseres Schneefeld erwartet. Da man nach dem Pass durch ein kurzes Couloir wieder absteigen muss (ca. 50 Meter), war es etwas mühsam, da man ziemlich aufpassen musste, dass man nicht abrutscht, da es doch einige Meter bis ins Tal runterging... Nach dem kurzen Abstieg geht es entlang der Nordflanke weiter und dann hoch zur Bochetta della Cima dell Uomo. Vor der Bochetta kommt eine kurze steile Stelle, wo man teilweise auch die Hände einsetzen muss. Dann geht es weiter über Steinblöcke bis zum Wegweiser. Der Aufstieg auf den Uomo führt nach rechts hoch durch einen kurzen Felseinschnitt mit ein paar einfachen Kletterstellen (mit Bügeln gesichert). Auf dem Cima angekommen trifft man zwar kein Gipfelkreuz an (es hat zwar eines, aber das lag auf dem Boden), jedoch einige Steintürmchen. Wer mag kann sich noch ins Gipfelbuch eintragen. Die Aussicht in die Berge sowie den Lago Maggiore und Lago di Lugano ist wunderbar. Bei gutem Wetter sieht man bis in die Walliser Alpen.
Nun geht es wieder ein Stück den gleichen Weg abwärts wie wir aufgestiegen sind und zwar bis zum Wegweiser. Danach dem Grat entlang bis Bocchetta die Medee. Dort kann man entweder direkt via Passo di Ruscada zur Capanna Borga absteigen (ist etwas steiler) oder via Bocchetta Cazzane nach Borgna. Wir haben uns für die zweite Variante entschieden, und noch einen kurzen "Umweg" über Bocchetta Cazzane gemacht. Danach geht es weiter runter zur Capanna Borgna. Von hier bis auf die Alp Corte di Fondo geht man auf einem etwas breiteren Wanderweg, welcher vermutlich früher als Transportweg genutzt wurde. Der Weg ist aber bereits schon wieder von der Natur "verwildert". Ab Corte di Fondo geht es dann wieder auf einem schmalen Wanderweg weiter, nun wieder durch bewaldetes Gebiet, steil runter bis zum Bach. Dieser überquert man und geht weiter (wieder flacher) bis zu einer Lichtung nach Rienza, einem netten Alpdorf aus traditionellen Steinhäusern, welche jedoch ziemlich verlassen wirken. Dann geht es weiter durch leicht bewaldetes Gebiet, vorbei an hellgrün leuchtenden Farnen und man kann ab und zu einen Blick auf den Stausee Lago di Vogorno erhaschen. Kurz vor Mosciöi wird es nochmals steil und dann erreicht man ein weiteres kleines Steinhausdorf. Ab jetzt geht es steil runter durch den Wald vorbei an Bächen und Wasserfällen bis zu einem wunderschönen natürlichen Bach-Pool, welcher zum Baden einlädt. Da wir jedoch unseren Bus erwischen mussten, konnten wir nur den Anblick des schönen, nassen Kühls geniessen. Es geht weiter vorbei an einzelnen Steinhäusern, über einen Bach und dann durch das mit Reben geschmückte Dorf bis nach S. Antonio (Vogorno), wo wir nochmals den Blick auf den Lago di Vogorno geniessen konnten.
Die Rückfahrt erfolgt mit dem Bus Nr. 321 ab Vogorno, S. Antonio bis nach Locarno, bzw. Tenero.
Für die Wanderung kannst du die übliche Wanderausrüstung für Eintagestouren mitnehmen. Wenn du nicht sicher bist, was du alles einpacken solltest, kannst du hier nachschauen.
Speziell würde ich dir für diese Wanderung ein Fernglas, Wanderstöcke (da teilweise steil), stabile, wasserdichte Bergschuhe (da durch Bäche) und ausreichend Verpflegung empfehlen. Je nach Jahreszeit würde ich auch einen Pickel empfehlen, z.B. zum Einschlagen von Tritten in Schneefelder.
Wer noch genügend Zeit zum Baden mitbringt, sollte unbedingt Badekleider/Badetuch mitnehmen und sich in den kühlen Bergbächen erfrischen.
Voraussetzung für die Wanderung sind eine gute körperliche Verfassung, genügend Ausdauer, Trittsicherheit, Schwindelfreiheit, Bergtüchtigkeit, Orientierungsvermögen, sowie die Fähigkeit der Geländebeurteilung.
Mit knapp 1200 Meter Aufstieg ist die Tour konditionell eigentlich gut machbar. Was jedoch an den Kräften und auch an den Beinen zerrt sind die doch recht ausgedehnte Marschzeit von rund 7 Stunden sowie die rund 2000 Meter Abstieg. Um die Gelenke etwas zu schonen, empfehle ich Wanderstöcke, das macht es etwas angenehmer.
Die Skala der Tour würde ich in den unteren Bereichen mit T3 einstufen und im oberen Bereich ab Bochetta d'Erbea über den Cima dell Uomo bis Bocchetta di Medee mit T4.
Die Wanderung an sich ist wirklich sehr schön, vor allem auch landschaftlich, da sie so ziemlich alles mitbringt: Wald, Fels, Schnee, Steinhäuser, Bäche, Wasserfälle, Seen, tolle Ausblicke und auch kurze, einfache Kletterpassagen.
Alternativen:
Apropos Klettereien: Wer gerne Klettersteige mag, hat die Möglichkeit ab Mornera den Klettersteig "Via Ferrata dei Tre Signori" zu machen. Es gibt eine einfachere Variante mit Skala A-C (Dauer ca 2 h) sowie eine schwerer Variante B-D (Dauer ca 2,5 h).
Alternative Übernachtung:
Wem die Tour zu lange ist, hat die Möglichkeit auf der Berghütte Borgna zu übernachten.
Und denk immer daran:
Bewege dich stets bewusst und respektvoll in der Natur und schütze die Flora und Fauna.
Mehr dazu findest du hier.