Total Distanz: ~ 10,9 km
Total Aufstieg: ~ 1000 m
Total Abstieg: ~ 935 m
Reine Marschzeit: ~ 6:45 Std.
Höchster Punkt: Hinter Mur (2607 m.ü.M)
Tiefster Punkt: Chelenreuss (1913 m.ü.M)
Pro / Special:
Ich habe unseren gewanderten GPS-Track auf Google Maps hochgeladen. Wenn du auf den oben dargestellten Kartenausschnitt klickst, wirst du direkt auf Google weitergeleitet, kannst dort links oben die drei Punkte anklicken und dann unsere Tracks unter "KML herunterladen" downloaden.
Durch die Übernachtung in der Bergseehütte entfällt die Anfahrt.
Bei einer Eintagestour (siehe auch unter "Fazit und Alternativen") ist die Anfahrt mit dem Bus Nr. 411 ab Göschenen nach Göscheneralp Dammagletscher möglich.
Die Wanderung beginnt bei der Bergseehütte. Der Weg führt vorbei am Bergsee, langsam steigend über Steinblöcke und Fels via Vorder Mur hoch zum höchsten Punkt der Etappe auf 2607 m.ü.M. Danach geht es mehr oder minder waagerecht traversierend weiter über Hinter Mur auf dem weiss-blau-weissen Alpinwanderweg bis zum Wegweiser Chelenalphütte. Hier, aber auch auf dem Weg hierher, hat man eine fantastische Sicht auf den Dammagletscher sowie den Chelengletscher.
Nun folgt ein steiler im Zickzack verlaufender Abstieg (mit ein paar steilen Stellen mit Ketten zur Sicherung) bis zur Chelenalphütte.
Auf der Chelenalphütte haben wir zum Mittag gegessen und die tolle Sicht auf die Gletscher und Berge genossen.
Von der Chelenalphütte geht ein weiterer steiler Abstieg runter bis zur Chelenreuss. Dieser folgt man dann durch das idyllische Chelenalptal bis Hinterröti. Hier muss man nun entscheiden, ob man den weiss-rot-weissen Panoramaweg bis zur Dammahütte nehmen will, oder den weiss-blau-weissen Wanderweg via dem Klettersteig Jubilaeus bis zur Dammahütte. Wir haben uns für den weiss-blau-weissen Alpinwanderweg mit Klettersteig entschieden (wir hatten das Klettersteigset dabei).
Der Weg führt zuerst über die Chelenreuss, dann durch dichtes Buschland. Ich hatte den Eindruck, dass sich nicht gerade viele Wanderer auf diesen Weg "verirrten", da man sich doch etwas durch die Sträucher und Gräser auf dem verwachsenen Weg kämpfen musste. Apropos verirren: Die Wanderwegmarkierungen waren nicht immer ganz klar, da sich die roten und blauen Wanderzeichen immer wieder abwechseln und wir nicht ganz sicher waren, ob wir überhaupt auf dem richtigen Weg sind. Offenbar wurde der Weg im Zusammenhang mit der Erstellung des Klettersteiges teilweise neu erstellt und als weiss-blau-weisser Wanderweg deklariert.
Wie auch immer, der Weg führt über Steine hoch zu den Gletscherbächen. Diese gilt es dann auch zu überqueren - und das war gar nicht so leicht. Denn zum Zeitpunkt als wir die Wanderung machten hatte der Bach sehr viel Wasser und es liess sich kaum eine geeignete Stelle zur Überquerung finden (es gibt keine Brücke). Also hiess es Wanderschuhe aus und durch den kalten und doch ziemlich reissenden Bach waten. Und der Bach war wirklich EISkalt! Aber wenigstens hatte ich danach mal wieder saubere Füsse ;-P
Nachdem man die Wanderschuhe wieder an den Füssen montiert hat geht es weiter hoch entlang dem ziemlich exponierten Weg durch Büsche, über Grashalden, Steine und Felsen bis der Weg nach links führt unterhalb dem Moosstock vorbei traversiert mit tollem Blick auf den Göscheneralpsee. Kurz vor dem seitlichen Grat des Moosstocks beginnt der Klettersteig.
Zuerst führen ein paar Bügel hoch auf eine Traverse (Gehpassage, weiss-bau-weiss) weiter zur Rampe, welche in den vertikalen Bügelkamin führt. Dann geht es weiter über eine exponierte Wand zur Sitzbank mit Sicht auf den Göscheneralpsee. Danach geht es erst harmlos anmutend ein paar Griffe die Platte hoch und dann folgt (für mich) die Schlüsselstelle - der Überhang. Auch wenn er nur kurz war, kostete er mich doch ziemlich viel Kraft (nicht nur in den Armen, sondern auch mental). Ist dieser Überhang geschafft geht es weiter über eine Kante und dann wenig schwierig dem Grat entlang hoch bis zum Gipfelkreuz. Nach dem Gipfelkreuz geht es noch ein paar Sicherungsseile nach unten und dann direkt weiter zur Dammahütte.
Klettersteig Jubilaeus
Der Klettersteig wurde, gemäss Angaben SAC, im Jahr 2015 zum 100 jährigen Jubiläum der Dammahütte erbaut. Der Name ist vom lateinischen "anno jubilaeus" abgeleitet. Der Klettersteig hat die Schwierigkeitsstufe K3 und dauert ca. 30 Minuten.
Die Nacht haben wir in der Dammahütte SAC verbracht. Die Hütte befindet sich auf 2439 m.ü.M., hat 20 Schlafplätze (alle in einem Zimmer) und eine kleine, gemütliche "Stube". Die Hütte ist wirklich klein, aufs Minimum optimiert, so dass man (gezwungenermassen) etwas zusammenrücken muss, und genau das macht ihren Charme aus! Man teilt sich mit 19 weiteren Gästen sowie den Hüttenwarten auf kleinstem Raum Bett und Tisch und so kommt ganz automatisch eine familiär-vertraute Atmosphäre auf. Die Hüttenwarte und Helfer sind super freundlich und hilfsbereit und das Essen war köstlich.
Die Dammahütte ist eine der kleinsten bewarteten Hütte. Speziell ist, dass die Hütte im Jahr 1914 an der Berner Landesaustellung ausgestellt war und im 1915 zum heutigen Standort transportiert und wieder aufgebaut wurde.
Für die Tour kannst du die übliche Ausrüstung für Wandertouren mitnehmen. Wenn du nicht sicher bist, was du alles einpacken solltest, kannst du hier nachschauen.
Für Wanderungen im alpinen Bereich empfehle ich feste (und wenn möglich wasserdichte) Wanderschuhe sowie
Wanderstöcke.
Wenn du vorhast in der SAC Hütte zu übernachten, empfiehlt sich zusätzlich folgendes mitzubringen:
Ich würde auf dieser Tour zusätzlich ein Klettersteigset empfehlen. Denn wenn man den weiss-blau-weissen Aufstieg zur Dammahütte macht, kommt man am
Schluss der Tour auf den Klettersteig Jubilaeus. Hinweis: Der Klettersteig kann jedoch umgangen werden, wenn man den Aufstieg zur Hütte über den rot-weiss-roten Weg via Göscheneralpsee
nimmt.
Voraussetzung für die Alpinwanderung sowie den Klettersteig sind eine gute körperliche Verfassung, genügend Ausdauer, Trittsicherheit, Schwindelfreiheit, Bergtüchtigkeit, Orientierungsvermögen, sowie die Fähigkeit der Geländebeurteilung.
Wann würde ich die Wanderung nicht unbedingt empfehlen:
Auch wenn landschaftlich sehr schön, ist die Wanderung mit knapp 7 Stunden lang und durch die Alpinwanderwege und den Klettersteig technisch und körperlich nicht zu unterschätzen. Im Nachhinein würde ich die Wanderung, so wie wir sie gemacht haben, nur sehr ausdauernden Wanderer empfehlen. Die lange Wanderung und dann noch der Klettersteig am Schluss waren nicht ohne.
Alternative in mehreren Etappen:
Alternative Eintagestour:
Mehrtagestour:
Und denk immer daran:
Bewege dich stets bewusst und respektvoll in der Natur und schütze die Flora und Fauna.
Mehr dazu findest du hier.